75 Mrd. Dividende schütten die deutschen Aktiengesellschaften überwiegend im Mai 2023 aus und auch der DAX stieg in diesem Monat auf sein neues Allzeithoch bei 16.331 Punkten. Sprich der Mai ist wirklich ein Börsenmonat! Aber der Mai wird auch immer wieder mit der Börsenweisheit „Sell in May and go away“ (Publizistische Erklärung*) in Verbindung gebracht. Schaut man sich jedoch wissenschaftliche Studien, wie die Studie „The Halloween indicator, “Sell in May and Go Away”: Everywhere and all the time“ von Cherry Y. Zhang und Ben Jacobsen aus dem Jahr 2021 an, kann der Effekt zwar nachgewiesen werden. Allerdings performt der Markt zwischen Mai und Oktober im Schnitt nur 1 % schlechter als zwischen November und April. Demnach widme ich mich lieber nicht der bekannten Kalenderanomalie sondern der Dividende!
Egal ob mit oder Dividende, Investieren zahlt sich langfrisitg aus
Am 06.05.2023 fand in Omaha wieder die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway statt. Dies ist die Beteiligungsgesellschaft von Investorenlegende Warren Buffett. Der folgende Chart verdeutlicht, warum wir hier von einer Legende sprechen: Warren Buffett schlägt immer wieder den Markt! Dividende erhalten die Anleger aber bekanntlich nicht.
STOXX Europe 600 (^STOXX) vs. Berkshire Hathaway (BRK-B) vs. S&P 500 (^GSPC)
Quelle: Bild von yahoo! finanzen
In der Podcastfolge „Drei Top-Aktien von Warren Buffett“ wird über den Erfolg von Warren Buffett berichtet. Für Privatanleger wird es aber vor allem ab der 28. Minute spannend, denn hier geht es vor allem um Apple und die konträren Meinungen von den Experten Christian Röhl und Tobias Kramer über einzelne Positionen im Portfolio von Berkshire Hathaway.
Die Diskussion zeigt das Risiko von Investments in Einzelaktien. Auch wenn Berkshire Hathaway mit Blick in den Chart oben in den letzten Jahren sicherlich ein gutes Investment war, bedeutet dies nicht ohne Weiteres, dass das auch in der Zukunft so sein muss. Denn auch die Experten sind sich oft nicht einig bei Einzelaktien … Während einer nach wie vor vom Unternehmen überzeugt ist, erwägt der andere einen Ausstieg. Hier möchte ich gerne nochmals auf meinen Post „Chat GPT in der Geldanlage“ verweisen, wo ich auf die individuelle Analyse einer Einzelaktie eingegangen bin.
Dividendenaktien sind eine unsichere passive Geldanlage
„Passiv Geld verdienen“ steht oft in Posts auf Instagram & Co. Der Slogan klingt erstmal vielversprechend und so wie wir uns das alle vorstellen – nichts tun und dabei Geld verdienen. Die Realität sieht auch hier tatsächlich ein wenig anders aus, denn auch das Investment in einen Dividendentitel ist ein Investment, um das ich mich gelegentlich kümmern muss oder kümmern sollte. Das es sich hierbei nicht um einen Vollzeitjob handelt, wird Christian Röhl in seinem neuen Buch „Cool bleiben und mehr Dividenden kassieren*“ wieder eindrücklich zeigen, nachdem schon die erste Auflage ein voller Erfolg war.
Post auf Instagram zum passiven Einkommen mit Dividenden
Quelle: dividendenpacker auf Instagram
Das neue Buch wird zwar erst noch erscheinen, dennoch kann man auch jetzt schon in der „Dividendenstudie 2023“ von Christian Röhl ab S. 16 sehen, dass die bisherige Performance keine Indikation für die Zukunft darstellt. Hier sind die Ausfälle von Dividendenzahlern aus der Immobilienbranche dargestellt.
Dividendenrendite als einziger Indikator ist umstritten
Die Dividendenrendite ist ein oft genutzter Indikator in der Praxis, jedoch ist auch hier keine Verlässlichkeit gegeben. Dies zeigt auch die Studie „International evidence on stock returns and dividend growth predictability using dividend yields“ von Ana Monteiro, Helder Sebastião und Nuno Silva aus dem Jahre 2020. Hier wird vor allem deutlich, dass gewisse Effekte nur für gewisse Aktienmärkte und nicht pauschal gelten.
Die Studie “Exploiting the dividend month premium: evidence from Germany” von Felix Kreidl und Hendrik Scholz zeigt aber, dass Dividenden zu abnormalen Renditen im Markt führen. Dies ist vor allem für den Zeitraum zwischen Ankündigung und Ex-Tag der Fall.
Eigene Forschung zum Thema …
Im Beitrag “Empirische Ermittlung einer sicheren Entnahmerate für diversifizierte Rentenportfolios unter Berücksichtigung historischer Renditen und Inflationsraten” habe ich mich mit Alexander Dziwisch und Philippe Krahnhof mit der Frage beschäftigt, wie man denn sein prall gefülltes Depot sinnig im Rentenalter entspart. Der Beitrag aus der Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft zeigt, dass es auch beim Entsparen auf eine Strategie ankommt. Die Dividende sollte man sicherlich beim Vermögensaufbau berücksichtigen, aber dann im Alter auch nicht einfach verprassen.
Das kommt …
Dem Mai folgt der Juni, der für mich im Kontext von Finfluencern stehen wird. Ich bin gespannt, wie die Diskussion verlaufen wird und welche Impulse ich auch für meine Inhalte hier erhalten werde.
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